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Start > Blog > Jagd > Jagdschein – Risiken und Nebenwirkungen

Die Motive für den Erwerb eines  Jagdscheins  mögen vielfältig sein. Die Freuden und Leiden der Jagd sind ausreichend in der Literatur und Jagdpresse beschrieben. Jeder Jungjäger hat eine Vorstellung, worauf er sich mit der Ausbildung zum Jäger einlässt. Und dennoch kommt es oft ganz anders.

Zu den Risiken und Nebenwirkungen der Jagdausübung wird eher wenig berichtet. Es fängt schon damit an, dass ein bisschen Jagd nicht geht. Entweder es packt dich mit Haut und Haaren, oder du stehst schon den anspruchsvollen Kursus zur Vorbereitung auf die Jägerprüfung nicht durch. Jagd ist kein Hobby, Jagd ist Passion. Ein bisschen Jagd geht genauso wenig wie ein bisschen schwanger.

Im Folgenden sollen die Risiken und Nebenwirkungen des Erwerbs eines Jagdscheines und damit der Jagd angerissen werden.

Hast du den Kursus zur Vorbereitung auf die Jägerprüfung absolviert und die Prüfung erfolgreich bestanden, hast du eine breite Ausbildung durchlaufen und Wissen und Fähigkeiten aus vielen Bereichen  gewonnen. Diese bilden eine gute Grundlage für weitere Aktivitäten, die direkt oder indirekt mit der Jagd zu tun haben  und durch Spezialisierung ausgebaut und bis zur Meisterschaft geführt werden können:

 

Kosten:

Ein Jagdschein kostet Geld. Der Kursus ist nicht billig, hinzukommen Ausgaben für Fachliteratur, Munition und Fahrtkosten. Vom Zeitaufwand ganz zu schweigen.  Hierüber solltest du dir vorher im Klaren sein. Die Kosten lassen sich aber überschlägig vor Beginn der Ausbildung ermitteln.

Auch die Ausrüstung kostet Geld. Nun musst du nicht gleich alles haben. Ein Fernglas bekommst du am Anfang bestimmt geliehen, vielleicht auch eine Waffe. Manches lässt sich auch über Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke regeln. Kleidung kaufst du nach und nach, du wirst schon merken, was du so brauchst.

Risiken/Nebenwirkungen: Die finanziellen Risiken und Nebenwirkungen lassen sich mit Bedacht im Griff behalten und an die individuellen Möglichkeiten anpassen.

 

Scheitern und Erfolg:

Scheitern und Erfolg liegen in der Jagd eng zusammen. Es fängt schon mit der Prüfung an. Durchgefallen bist du schnell. Eine Nachlässigkeit bei der Waffenhandhabung reicht, und du bist draußen. Fehlendes Fachwissen kannst du dir selbst anlasten. Nicht aufgeben, an den Lücken arbeiten und sich der nächsten Prüfung stellen. Auch bei der praktischen Jagd klappt nicht immer alles auf Anhieb. Geduld ist das, was du lernen musst. Dann kommt auch der Erfolg.

Risiken: überschaubar, Nebenwirkungen: aus den Fehlern lernen und an den Rückschlägen wachsen.

 

Partnerschaft und Familie

Die Familie ist in der Regel schon vor dem Jagdschein vorhanden. Dein Freizeitverhalten wird sich durch die Jagd grundlegend verändern. Bereite deine Familie so gut es geht darauf vor und lasse sie möglichst intensiv teilhaben. Gut beraten bist du, wenn du auch die Ansprüche und Bedürfnisse der übrigen Familienmitglieder akzeptierst und berücksichtigst. Es ist notwendig, einen auf Dauer tragfähigen Interessenausgleich zu finden, sonst gibt es über kurz oder lang grundsätzliche und schwierige Probleme.

Risiken: erheblich, wenn die Bedürfnisse des Partners/der Partnerin nicht ausreichend berücksichtigt werden, Nebenwirkungen: ihr müsst miteinander reden und eine Lösung finden.

 

Freunde:

Dein Freundeskreis wird sich verändern. Du hast einfach nicht mehr genügend Zeit, alle Freundschaften zu pflegen. Die bisherigen Freunde haben vielleicht kein Verständnis für deine Passion und lehnen sie eventuell sogar ab. Vergiss sie, du hast bessere Freunde verdient. Suche dir durch die Jagd neue Freunde, dann hast du ein Umfeld, was deine Taten zu würdigen weiß und dir mit Rat und Tat zur Seite steht.

Risiken/Nebenwirkungen: Durch die Jagd lernst du viele neue Menschen kennen, manchmal besser, als dir lieb ist.

 

Hunde:

„Jagd ohne Hund ist Schund“ ist eine geläufige und richtige Redensart. Dabei muss nicht jeder Jäger einen eigenen Hund haben, aber er muss jederzeit auf einen geeigneten Hund zurückgreifen können. Da wächst schnell der Wunsch, einen eigenen Hund zu führen. Kaufe den Hund nicht nach dem Aussehen, sondern überlege, welche jagdlichen Möglichkeiten du hast und ob der Hund bei dir seine Anlagen ausleben kann. Du bekommst für viele Jahre ein zusätzliches Familienmitglied. Stimme das vorher mit der Familie ab und prüfe, ob du dem Hund gerecht werden kannst.

Bilde den Hund selbst aus. Dazu gibt es Kurse in den Jägerschaften. Der Zeit- und Kostenaufwand ist beachtlich. 2-3 Jahre intensive Ausbildungsarbeit mit dem Hund und viele aufregende Situationen musst du einkalkulieren. Du kannst natürlich auch für viel Geld einen fertig ausgebildeten Jagdhund kaufen. Das empfiehlt sich aber nicht für Erstlingsführer. Es wird in den Kursen nämlich in erster Linie der Hundeführer ausgebildet. Der Hund weiß durch seine Anlagen schon, was zu tun ist. Er soll es nur im richtigen Moment machen. Passionierte Hunde und ihre Führer können ihre Fähigkeiten auf nationalen und internationalen Prüfungen unter Beweis stellen.

Besonders passionierte Rüdemänner oder Rüdefrauen werden mit ihren Hunden zu wirklichen Spezialisten, z. B. als Nachsuchengespann oder Führer einer Hundemeute für Drückjagden und können sich über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen.

Risiken: An einen Hund bindest du dich viele Jahre, Entscheide daher sehr sorgfältig und lass‘ dir nichts aufschwatzen,
Nebenwirkungen: du lernst hier nicht nur viel über deinen Hund, sondern lernst auch viele Menschen mit den gleichen Interessen kennen. Eine gute Grundlage für jagdliche Freundschaften.

 

Jagdhorn:

Wer mit großer Passion Jäger ist hält die Brauchtumspflege hoch und erfreut sich am Klang der Jagdhörner. Sei es nun bei der Treibjagd oder bei festlichen Anlässen. Das Jagdhorn gehört einfach dazu. Abgesehen davon haben Jagdsignale zum Teil auch eine rechtliche Wirkung und müssen beherrscht werden. Lernen kann das jeder, auch du. Du musst es nur wollen. Der Anfang ist nicht leicht, aber hast du den Bogen erstmal raus bringt es viel Freude und auch Freunde. Das gemeinsame Blasen in einer Bläsergruppe bringt Spaß und ist eine Bereicherung des Jägerlebens. Auch diese Fähigkeit lässt sich bis zu Landes- und Bundeswettbewerben ausbauen. Alles eine Sache der Übung.

Risiken: Ärger mit den Nachbarn droht, aber trotzdem nicht aufgeben. Nebenwirkungen:  hast du dich durch die schwierige Anfangsphase durchgebissen bringt es nur noch Spaß und ist ein tolles Erfolgserlebnis.

 

Schießen:

Das Beherrschen unseres Handwerkszeugs ist selbstverständlich. Du lernst das Schießen in der Ausbildung und übst deine Fähigkeit regelmäßig auf dem Schießstand. Gute Schützen sind auf jeder Jagd gern gesehen. Für manche wird mehr daraus. Gute Schießfähigkeiten reizen dazu, sich im Wettbewerb zu messen. Bis hin zu Bundesmeisterschaften und internationalen Wettbewerben ist alles drin, wenn du genug Talent hast und ausreichend Zeit und Geld investierst.

Risiken: keine Nebenwirkungen: gute Schießfertigkeiten sind nur von Vorteil.

 

Revierarbeiten:

Ob im eigenen oder Pachtrevier, oder als Mitjäger: vorhandene handwerkliche Fähigkeiten sind überall gern gesehen. Sei es beim Hochsitzbau oder anderen Reviereinrichtungen sowie Biotophege. Ohne fleißige Hände passiert in den Revieren nichts. Jeder kann sich hier entsprechend seiner Fähigkeiten einbringen.

Risiken: die Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften reduziert die Risiken erheblich, Nebenwirkungen: nur positiv, die Mitjäger und die Natur werden es dir danken.

Neben diesen Bereichen, die direkt mit der Jagdausübung in Verbindung stehen, gibt es weitere Felder, die im Zusammenhang mit der Jagd bearbeitet werden können ,und in die du deine anderen Talente und Interessen einbringen kannst:

 

Ausbildung:

Du hast durch dein Interesse oder beruflichen Hintergrund zu einem speziellen Fachbereich des Jagdwesens besonderen Zugang gefunden und möchtest dein Wissen gern weiter geben? Jagdschulen sind immer an qualifizierten Ausbildern interessiert. Mancher Kursteilnehmer ist auch für eine individuelle Unterstützung während der Ausbildung dankbar. Möglichkeiten gibt es viele.

Risiken: keine Nebenwirkung:es lockt ein kleines Zubrot (bei der Steuererklärung nicht vergessen, sonst entstehen doch Risiken).

 

Verbandsarbeit:

Wenn du bei der Jagd etwas über den Tellerrand hinaus blicken und nicht nur zum willenlosen Spielball politischer Interessen verkümmern willst, engagiere dich im Vorstand deiner Kreisjägerschaft oder Hegeringes. Motivierte Mitstreiter werden immer gebraucht. Je nach Interessenlage gibt es unterschiedlichste Aufgabenfelder, z.B. in der Öffentlichkeitsarbeit, der Jugendarbeit, im Naturschutz oder als Kassenwart oder Schriftführer. Bei entsprechendem Engagement nimmst du Einfluss auf die Entwicklung des Landesjagdverbandes bis hin zum Bundesverband. Alle Vorstandsmitglieder auf Kreis- und Landesebene sind als Jungjäger angefangen und nehmen heute wichtige Aufgaben zum Wohle der Jagd wahr.

Risiken/Nebenwirkungen: So ein Amt kann Zeit kosten, du bekommst aber auch viel zurück.

 

Schreiben:

Auch Schreiben kann mit der Jagd in Verbindung stehen. Das Führen eines Jagdtagebuches ist ein wunderbares Instrument, um deine vielen bewegenden Erlebnisse auf der Jagd zu verarbeiten und in Erinnerung zu behalten. Es entsteht so mit der Zeit eine umfangreiche Sammlung aufregender, spannender, lustiger oder trauriger Geschichten. Hier kommt es nicht auf dein schriftstellerisches Talent an, sondern nur darauf, die eigenen Erlebnisse für dich selbst festzuhalten.

Risiken: keine, du machst es nur für dich, Nebenwirkungen: Ein gutes Mittel, um die jagdlichen Erlebnisse zu verarbeiten. Du wirst dich nach Jahren wundern, über was für einen großen lesbaren Schatz an Erinnerungen du verfügst.

 

Fotografieren:

Erleben wir auf die Jagd nicht immer wieder die Schönheit der Natur? Es wäre doch gut, wenn sich diese Eindrücke festhalten ließen und mit anderen geteilt werden könnten. Die große Fotoausrüstung lässt sich nur selten zur Jagd mitnehmen, aber schon mit einer kleinen Kamera oder einem guten Handy lassen sich eindrucksvolle Fotos schießen. Im Idealfall lassen sich die Fotos und das oben beschriebene Jagdtagebuch in Verbindung bringen.

Risiken: unterliege nicht der Versuchung, jeden Abschuss in den sozialen Netzwerken hochzuladen. Das kann dem Ansehen der Jagd schaden,  Nebenwirkungen: die vielen schönen Erinnerungen werden festgehalten.

 

Kochen:

Wir gewinnen durch die Jagd hochwertige Lebensmittel. Was liegt näher, als diese auch selbst in der Küche zuzubereiten. Jeder, der lesen kann, kann auch kochen. Also Schürze vor und los geht’s. Im Kochbuch steht die notwendige Anleitung. Nur keine Angst, es gibt viele gut nachzukochende Rezepte. Gut geeignet ist auch ein spezieller Kochkursus für die Zubereitung von Wild.

Risiken: Nebenwirkungen: Die Familie und die Freunde werden es danken und auf die nächste Einladung warten.

Du siehst, die Jagd hat wenig Risiken und kann viele Nebenwirkungen haben. Um die Risiken und Nebenwirkungen in einem Satz auszudrücken: Die Jagd wird dein Leben verändern und bereichern.

Ingbert Tornquist

 

 

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